Hartes Leben

Nun als Pierprew ist auch ein Prewbursch bei mir beschäftigt. Im 7. Lebensjahr fing er bei mir an und muss 7 lange Jahre das Brauerhandwerk erlernen. Seine Eltern haben ihn mir verkauft, denn er war das 3. Kind eines Tagelöhners mit einer gar hübschen Frau ;-), aber er hat einen wachen Verstand und ist fleißig. Im 1. Jahr habe ich ihm schon die Putzarbeit manches Mal einprügeln müssen. Er hat es gut vertragen, auch wenn ich den Einrenker brauchte, der ihn wieder auf die Füße half. Nun im 4. Jahr ist er schon tauglich die Maische zu rühren und seine Arme prägen sich gut aus. Das kommt vom ganztäglichen Rühren und Putzen, Holz tragen und Fässer heben. Das Bier mag er gern, doch bekam er anfangs nur Würze zu trinken. Das gibt Kraft. Seine Eltern haben sich nicht mehr um ihn gekümmert und so ein bisschen ist er mir ans Herz gewachsen und er hat den Wunsch ein großer Pierprew zu werden. Ich muss acht geben, dass es ihm nicht zu Kopfe steigt. Arbeit von früh bis spät ist die beste Medizin gegen Übermut. 3 Jahre ist er noch bei mir und mit seinen 11 Jahren ist er bald heiratsreif. Wenn ich ihn bis dahin nicht geformt habe, dann fällt sein Hirn arg tief unter den Nabel und die Arbeit wird nicht geziemend ausgeführt. Ich werde dem Balg schon helfen, eine kesse Lippe zu führen. Rechte kann er sich nach der Lehrzeit erarbeiten, das ist auch ein langer Weg - doch ich wünsche ihm schon ein Leben als freier Mann. Ein rechter Bursch ist, wer seine Aufgaben kennt! So jetzt gehe ich in die Taverne und sehe zu, dass er nach getaner Brauarbeit die Gäste nicht vernachlässigt! Er wird schon werden, der Gundohar! Ha, derzeit will er sich Gundohar von den Mönchen nennen. Er der Pierbursch, noch grün hinter den Ohren. Habe ich einen Ärger. Vielleicht kommt er später bei den Pfaffen unter. Wer weiß, was die dann mit ihm vorhaben? :-/

About Me

Pierprew, 63
Allgäu